NÉMET NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

 

KÁLMÁN SZÉLL:
„EINEN BESONDEREN MENSCHEN, EINEN VOLLKOMMENEREN Ungarn“
(Über die Militärschule von Kőszeg – Geschichte und Gedenken) (1. Teil)

Die im laufe ihrer Geschichte unter verschiedenen Namen bestehende Militär-Realschule von Kőszeg funktionierte auch noch nach dem Friedensvertrag von Trianon, ganz bis zum Jahre 1945. Ihren größten Ruhm erlangte sie durch den Roman Die Schule an der Grenze von Géza Ottlik. Während der Schriftsteller in der ersten Hälfte der 1920er Jahre Zögling der Einrichtung war, war dies der Autor der vorliegenden Studie, der Professor der Medizin, in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre. Die zweiteilige Studie stellt die Einrichtung vielleicht am detailliertesten, sachlichsten und zugleich persönlichsten vor. Das Lesepublikum bekommt über historische Tatsachen, zum größten Teil aber über persönliche Betrachtungen Einblicke in das Leben der für ihre Widersprüche bekannten Militärschule. Erörterungen zu Uniform, Disziplinarordnung und Verhaltensregeln, sog. Formalien und Tagesordnung sowie vielen anderen Themen vergegenwärtigen dem heutigen Lesepublikum den Geist und die Praxis dieser 80 Jahre zurückliegenden Zeit. Trotz der persönlichen Betroffenheit gelingt es Dr. Kálmán Széll, eine differenzierte und zeitgemäße Wertung seiner damaligen Bildungsstätte zu vermitteln. Dies berechtigt ihn dazu, kritische Anmerkungen zur Sicht der Schule im Ottlik-Roman zu machen, was er auch tut.

 

 

 

 

ISTVÁN BARISKA:
AM RANDE DES GROSSEN KRIEGES

Anlässlich des hundertsten Jahrestages des Ersten Weltkrieges behauptet der Autor der Studie, ein Historiker, nicht weniger als das, dass der Krieg für das Britische Empire eine fundamentale Notwendigkeit war. Er diente nicht nur dem Schutz der kommerziellen Überlegenheit und des Pfunds, sondern auch der Erschließung neuer Rohstoffquellen und dem Erwerb von Ölfeldern. Hinter und über allem standen als bestimmende Kraft und privater Machtfaktor die britischen und amerikanischen Bankensysteme. Interessant ist auch der Einwand, dass der Krieg als ein Aufeinanderprallen der deutschen Finanzpraktiken, der produktionsfördernden Kreditvergabe und des angelsächsischen spekulativen Kapitals interpretiert werden kann und dass bei der „Aufteilung“ die Briten Europa den Franzosen als Entschädigung überließen.

 

 

 

 

VALTER TORJAY:
DR. JÓZSEF SZABADFIS AKTIVITÄTEN IM JAHRE 1956
(sowie seine Bedeutung für die Kunst im Komitat Vas)

Der Arzt Dr. József Szabadfi (1908–1978) fungierte während der 1956er Revolution im Herbst für drei Tage als Vorsitzender des Arbeiterrates in Szombathely und wurde anschließend auch Mitglied des Nationalen Komitees des Komitats Vas. Nach der Niederschlagung des Volksaufstandes litt er viele Jahre unter Verfolgung. Die Studie, die mehr als eine Biographie ist, macht ebenfalls mit der bedeutenden Kunstsammlung dieses aus einfachen Verhältnissen stammenden und vielseitig talentierten Arztes bekannt und präsentiert einige seiner seine außerordentliche Begabung zeigenden Karikaturen der Öffentlichkeit.

 

 

 

 

LÓRÁND BOLERATZKY:
NOCH EINMAL ZU LAJOS ORDASS UND JÓZSEF MINDSZENTY

Das Jahr 1948 brachte den beiden Märtyrern des ungarischen Christentums, Lajos Ordass, dem evangelischen Bischof, und József Mindszenty, dem Erzbischof von Esztergom, ihre unrechtmäßige Verhaftung und dann ihre Verurteilung in Schauprozessen. Die vorliegende Schrift will – ihrer gedenkend – in erster Linie ihr gemeinsames Schicksal aufzeigen. Beide traten für die Integrität und Identität ihrer Kirche und zugleich für die Freiheit ihrer Nation ein. Keiner von ihnen geriet ins Wanken und machte Zugeständnisse gegen sein Gewissen. Beide waren sich darüber im Klaren, dass die Vertreter der kommunistischen Staatsmacht ihre Versprechen sowieso nicht halten würden. Ihre vorbildliche Standhaftigkeit wird nie an Aktualität verlieren.

 

 

 

 

ANDRÁS NÉMETH:
1956, CELLDÖMÖLK
(Drei Porträts)

Der 2012 verstorbene Autor behandelt in seinem hinterlassenen Manuskript die Ereignisse in Celldömölk während der Revolution von 1956. Für diese Veröffentlichung wurden dem Manuskript drei Porträts entnommen. Die drei Porträts erfassen Ereignisse während bzw. nach der Revolution, von denen je eine Person aus Celldömölk betroffen war. Zweien davon war es noch möglich, ihre persönlichen Erinnerungen einzuflechten, der dritte Porträtierte wurde als Celldömölker Opfer des Salvenfeuers von Mosonmagyaróvár im Jahre 1956. Ihr Schicksal lässt sich auch als Metapher für das ungarische Schicksal im 20. Jahrhundert lesen.

 

 

 

 

PÉTER LŐCSEI:
DICHTER IM TURM DES SCHWEIGENS
(Weöres-Mosaike, 33)

Zwischen 1947 und März 1957 erschien lediglich ein selbständiger Gedichtband von Sándor Weöres, der seine Kindergedichte enthaltende Band Bobita. Diese Vernachlässigung teilt er mit einer ganzen Reihe hervorragender ungarischer Schaffender. Die Studie vermittelt aufgrund umfassender Erkenntnisse einen Überblick über die unbeachtete ungarische Literatur dieses Zeitraums, vor allem aus der Perspektive des genialen Dichters und Denkers Sándor Weöres. In jener Zeit bestritt der Dichter seinen Lebensunterhalt in erster Linie mit Übersetzungen. Ins literarische Leben konnte er erst nach 1956 langsam zurückkehren.

 

 

 

 

MONIKA ZSÁMBÉKY:
EINE VERGESSENE UND WIEDERGEFUNDENE RELIQUIE DES HEILIGEN MARTIN IN SZOMBATHELY

Aus einem deutschsprachigen Briefdokument geht hervor, dass die Szombathelyer Diözese von Maria Theresia eine Reliquie des Heiligen Martin und des Heiligen Quirinus bekommen hat. Im Vorfeld zum Gedenkjahr 2016 reizte es die Kunsthistorikerin und Verfasserin dieses Beitrags immer mehr, etwas über das Schicksal dieser Reliquie zu erfahren. Die vorliegende Schrift fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen: Die Reliquie des Hl. Martin konnte unter zahlreichen anderen Reliquien im Reliquienschrein der Bischofskapelle gefunden werden.

Form und Ausführung des Reliquienhalters lassen auf das 18. Jahrhundert schließen, den Validierungsstempel gilt es noch zu identifizieren. Demnach besitzt Szombathely neben den Reliquien im Dom und in der Kirche Sankt Martin noch eine Reliquie des Heiligen.

 

 

 

 

KÁROLY ERDÉLYI:
EVANGELEN UNTER DEM KÖNIGSTEIN
(Präzisierung der Textmitteilung von Csaba Szigeti)

Sie Studie versteht sich als Antwort auf eine frühere Veröffentlichung in der Vasi Szemle [Vaser Rundschau], die Kissomlyó betreffende Mitteilung von Csaba Szigeti (2016/2). Es handelt sich nicht um eine Streitschrift; der in der Orts- und Kirchengeschichte von Kissomlyó bewanderte evangelische Autor will einerseits einige Sätze des Literaturhistorikers korrigieren bzw. präzisieren und andererseits die Gelegenheit nutzen, den Hintergrund verschiedener Informationen mit wissenschaftlicher Genauigkeit auszuleuchten. Damit bekommt das Leserpublikum ein – wenn auch nur skizzenhaftes – Bild von einzelnen Epochen der Geschichte des Evangelentums in Kemenesalja.

 

 

 

 

FERENC KAPILLER:
VASER FAMILIENGESCHICHTEN
(Mosaikstücke basierend auf Erzählungen von Ferenc Nagy)

Jedes Familiengedächtnis – auch durch den Blick einer einzigen Person – umfasst mindestens hundert Jahre. Die vorliegende Studie setzt mosaikartig erlebte Geschichte des 20. Jahrhunderts aufgrund der Erinnerung an die Zeit, in der die Eltern und Großeltern lebten, mithilfe der Methode der Oral History zusammen. Blitzlichter von die Familie berührenden Ereignissen der Weltkriege tauchen auf; der Leser wird Zeuge der russischen Besetzung und der „natürlichen Schicksalsschläge“ in den kommunistischen Friedenszeiten, der Aussiedlung, der Zeit der ÁVO (Staatsschutzbehörde) und der LPG-Gründungen. Herausragend sind Ereignisse der Kindheit- und Jugenderinnerungen: die Atmosphäre im Dorf, in dem Ferenc Nagy aufwuchs, die Schule, die Klassenkameraden; die 1956er Ereignisse, die er als Heranwachsender erlebte, der Einmarsch in die Tschechoslowakei im Jahre 1968...

 

 

 

 

 

 

 

ANGOL NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

SZÉLL KÁLMÁN:
„A BETTER MAN, A MORE COMPLETE HUNGARIAN”
(On the military school in Kőszeg – History and Remembrance) (Part 1)

During its history, the military school of Kőszeg has often changed names and operated even after the Trianon Treaty, until 1945. It acquired notoriety through the novel by Géza Ottlik, Iskola a határon (School on the Border). The novelist was a student of the school in the first half of the 1920’s, while the author of this present essay, a professor of medicine, was attending it in the second half of the 1930s. This two-part essay provides perhaps the most detailed and most objective presentation of this institution. We gain an insight into the life of this controversial military school partly through historical facts and largely through personal memories. The uniforms, the disciplinary rules and manners, the so-called formalities and details of the daily programmes and the other relevant topics will bring the reader close to the spirit and practice of that age about 80 years ago. Despite of the deep involvement of Dr. Kálmán Széll, he provides a nuanced and modern evaluation of his former school. Therefore, he has all the reasons to attach critical comments to Ottlik’s view on the school.

 

 

 

 

ISTVÁN BARISKA:
NOTES TO THE GREAT WAR

In connection with the First World War centenary anniversary, the historian author states no less than that the British Empire had an elementary need for war. They needed it not only for protecting their commercial superiority but also to obtain sources of raw materials and oil fields. Behind and above all, as a dominant force, the British and American banking system, this unprecedented private power factor was always present. It is interesting to mention that the war can be interpreted as a clash between the German financial practices (lending for the support of production) and the Anglo-Saxon speculative capital. Similarly, at the “settlement” the British gave Europe to the French as a compensation.

 

 

 

 

VALTER TORJAY:
DR. SZABADFI JÓZSEF’S ACTIVITY IN 1956
(And his role in the fine arts of Vas County)

Dr. József Szabadfi (1908–1978), a physician, served for three days in the autumn of 1956 as the president of the workers’ council in Szombathely, then he became a member of the National Commission of Vas County. For this, after the defeat of the Revolution, he had to suffer severe persecution lasting for years. The study – in addition to the biography – describes the simple origins and diverse talents of this doctor, as well as his very important art collector activity. It also publishes some of his caricatures showing a strong talent.

 

 

 

 

LÓRÁND BOLERATZKY:
ONCE AGAIN ABOUT LAJOS ORDASS AND JÓZSEF MINDSZENTY

The year of 1948 brought the arrest and condemning by a show trial for the two martyrs of the Hungarian Christianity, Evangelical Bishop Lajos Ordass and József Mindszenty, the archbishop of Esztergom. We remember them in this study, referring primarily to their common destiny. They both fought for the integrity of their churches, but also for the freedom of their nation. None of them wavered and did not make any concessions against their conscience. Both of them were aware that the communist state power would not keep their promises anyway. They both stood their ground firmly, exhibiting a lasting example.

 

 

 

 

ANDRÁS NÉMETH:
1956, CEllDÖMÖLK
(Three portraits)

The author, deceased in 2012, left behind a manuscript discussing the events of the 1956 Revolution at Celldömölk. From this, we have sampled three portraits. All three of them present a Celldömölk citizen participating in the events during or after the Revolution. Two of these three were given the opportunity of a personal remembrance, but the third – as a Celldömölk resident – happened to be among the victims of the 1956 Mosonmagyaróvár volley fire. Their fate can be considered as a metaphor of the 20th-century Hungarian destiny.

 

 

 

 

PÉTER LŐCSEI:
POET(S) IN THE TOWER OF SILENCE
(Weöres-mosaics, XXXIII).

Only one stand-alone volume of Weöres was published between 1947 and March 1957, the Bóbita, containing his poems for children. He shared this neglect with a long row of prominent personalities of the Hungarian literature. The study overviews this period from the viewpoint of the neglected Hungarian literature and particularly from the viewpoint of the genius poet and thinker, Sándor Weöres. The poet’s primary livelihood in this period was the literary translation. He was allowed to a gradual return to the literary life after 1956.

 

 

 

 

MONIKA ZSÁMBÉKY:
ST. MARTIN’S FORGOTTEN AND FOUND RELIC IN SZOMBATHELY

A document written in German language testifies that the Szombathely Diocese was given a St. Martin and St. Quirinus relic by Maria Theresa. With the approaching of the 2016 Memorial Year, the art historian author became increasingly intrigued by the fate of the relics. In this present study he reports on the results of his research: the relic of St. Martin was successfully found among the numerous relics in the relic closet of the Bishop’s Chapel.

Judging by the shape and construction of the shrine, it could be from the 18th century. Its certification seal is yet to be identified. Therefore, apart from the relics in the Cathedral and the St. Martin Church, we now have another relic in Szombathely from the saint!

 

 

 

 

KÁROLY ERDÉLYI:
EVANGELICALS UNDER KIRÁLYKŐ
(Corrections to Csaba Szigeti’s text publication)

The paper was written in response to a paper previously published in the Vasi Szemle (Csaba Szigeti’s publication relating to Kissomlyó, 2016/2). It is not a polemical work. The Lutheran author, being familiar with the local history and church history of Kissomlyó, is correcting some sentences of the literary historian publisher, on the other hand he seizes the opportunity to provide a scientific insight into some details. In this way, we are provided with an – admittedly sketchy – picture of certain periods of the history of Lutherans in Kemenesalja.

 

 

 

 

FERENC KAPILLER:
MOSAICS FROM THE HISTORY OF A FAMILY FROM VAS COUNTY IN 20th CENTURY

Each family memory – even those ones transpiring from a single person – spreads over a hundred years. In this paper – remembering the era of the parents and grandparents and following the method of oral history – the history of the whole 20th century is compiled as if it was made of mosaics. Moments of the World Wars affecting the family are flashing by; we are witnessing the Russian occupation, the “natural disasters” of the communist peace, the deportations, the world dominated by the ÁVO (the Hungarian secret police of that time) and the collectivization. The narrator’s childhood/adolescent experiences have a special role in the remembrances: the mood of the village where he grew up, schools, classmates, the ‘56 Revolution lived as a teenager, then the invasion of Czechoslovakia in ‘68...

 

 

 

 

 

 

 

SZERZŐINK

Dr. Bariska István (1943) történész, nyugalmazott levéltárvezető, Kőszeg; Biró Zsolt (1969) fordító, tanár, Szombathely; Dr. Boleratzky Lóránd (1920) ny. egyetemi magántanár, Budapest; Cselenkó Borbála (1976) levéltárvezető, Szombathelyi Püspöki Levéltár, Vasvár–Szombathelyi Székeskáptalani Levéltár; Erdélyi Károly (1965) Kissomlyó; Dr. Gál József (1938) helytörténész, tanár, Szombathely; Dr. A. Gergely András (1952) politikai antropológus, Pécsi Tudományegyetem; Kapiller Ferenc (1955) szerkesztő, Vasi Szemle Szerkesztősége, Szombathely – Lukácsháza; Lőcsei Péter (1957) irodalomtörténész, tanár, Bolyai Gimnázium, Szombathely; Németh András (1940–2012) Szombathely; Prof. Dr. Széll Kálmán (1926) ny. főorvos, címzetes egyetemi tanár, író, Szombathely; Szatmári Józsefné dr. (1954) fordító, tanár, Károly Gáspár Református Egyetem, Budapest–Szombathely; Torjay Valter (1964) festőművész, tanár, művészettörténész, Művészeti Szakközépiskola, Szombathely; Dr. Zsámbéky Monika (1958) művészettörténész, Szombathelyi Képtár