NÉMET NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

 

KÁLMÁN SZÉLL: WAS GESCHAH AM 28. UND 29. MAI 1919 IN NEMESBŐD UND NAGYGENCS?

                                                                                   Anhand von zugänglichen historischen Quellen will der Autor die wahre Geschichte der Widerstandsbewegung in Nemesbőd und in Nagygencs um den 28 und 29. Mai 1919 aufdecken. Die Ereignisse am 28. Mai 1919 in Nemesbőd kosteten acht Menschen das Leben. Diese Geschehnisse wurden unterschiedlich in der zeitgenössischen revolutionären Presse und in der späteren antirevolutionären Geschichtsschreibung interpretiert. Das ungewöhnlich große Blutopfer in Nemesbőd sowie der zeitweilige Erfolg in Nagygencs, gegen den mit Kanonen und Flugzeugen vorgegangen wurde, unterscheiden diese Ereignisse von anderen vergleichbaren Aufständen. Der Autor bricht eine Lanze für die Notwendigkeit einer um Wahrheit bemühten, vorurteilsfreien Geschichtsschreibung. Er würdigt die beiden gegenrevolutionären Erhebungen, die im Namen der Wahrheit und der Freiheit getragen waren von der religiösen Überzeugung des Volkes und vom Schutz des engeren Vaterlands (der Familie) und die durch eine Volksbewegung von unten gegen die zunehmende Gewalt ausgelöst wurde. Die mutige Standhaftigkeit der Aufständischen und die Blutzeugen verdienen den Respekt der Nachwelt.

 

 

 

 

PÉTER KOVÁTS: ENTWURF ZUR STEIRISCH-UNGARISCHEN MILLTÄRISCHEN ZUSAMMENARBEIT AUS DEM JAHRE 1919

           Ein gut bekanntes Kapitel in der 1918 gegründeten Deutsch-Österreichischen Republik ist der zur gleichen Zeit geführte Krieg Kärntens mit dem südslawischen Staat. Wenig bekannt ist die Geschichte des österreichischen Widerstands in der Niedersteiermark, an dem auch ungarische Soldaten beteiligt waren. Im März 1919, in Vorbereitung auf eine bedeutsame Aktion, fanden auch zwei Verhandlungen zwischen den Aufständischen und dem ungarischen Grenzschutz statt. Unter Aufbereitung der Dokumente macht die Studie mit dem Wesentlichen des militärischen Kooperationsentwurfs gegen die Südslawen, mit den Zielen und Ergebnissen des Aufstands bekannt.

 

 

 

 

PÉTER LŐCSEI: "MICH HAT NIE DIE ORIGINALITÄT GETRIEBEN..."
(Weöres-Mosaike, XX.)

           Sándor Weöres fühlte sich sowohl durch die ungarische wie auch durch die Weltliteratur ungemein angesprochen. Oft zitierte er in seinen Briefen und Äußerungen die Bezugsquellen seiner Verse. Verwiesen wurde auf die Wirkung der Thematik sowie die prosodischen Lösungen, die er von Babits, Kosztolányi, László Ungvárnémeti Tóth und anderen übernahm. Seit seiner Jugend stellten für ihn die Welt der Bibel, die Dichter des Ostens sowie die zahlreichen Schriften der Philosophen eine prägende geistige Erfahrung dar. Die diesen entnommenen Gedanken formte er gemäß seinem eigenen Bild, er schuf kein philosophisches System, sondern ein friedliches Nebeneinander von östlicher und christlicher Mystik. Der Verfasser der Studie bringt eine Auswahl aus den wichtigsten Quellen des Lebenswerkes des Dichters.

 

 

 

 

TEOFIL BIRÓ: KRITISCHER ABRISS DER PROBLEMATIK DES UNGARISCHEN
SAKRALEN FÜRSTENTUMS

           Die Studie beschäftigt sich mit dem Herrschaftssystem der ungarischen Urgeschichte. Der Autor bespricht umfassend die bisher wichtigsten Forschungsergebnisse zum ungarischen sakralen Doppelfürstentum, um basierend auf der Hinterlassenschaft seiner Vorgänger seine eigene Auffassung zu skizzieren. Seiner Ansicht zufolge stellten die kazarischen Machthaber neben den Gyula, den magyarischen Herrscher des zum türkisch-kazarischen Reich gehörenden Ungartums, einen eigenen Statthalter, den Kende, dessen Macht im Laufe der Selbstständigwerdung abnahm, während die des Gyulas zunahm. Der erste Fürst der Magyaren war Álmos, dessen sakrale Macht zahlreiche Daten belegen.

 

 

 

 

ZSOLT HORBULÁK: TERMINOLOGISHE UNTERSCHIEDE IN DER SLOWAKISCHEN
UND UNGARISCHEN GESCHICHTSWISSENSCHAFT

           Ziel der Studie ist es, die Problemkreise darzubieten, in denen sich die slowakische Geschichtsschreibung am meisten von der ungarischen differenziert. Die Schrift konzentriert sich ausschließlich auf gemeinsame Abschnitte vergangener Ereignisse. Zur Darstellung der fachlichen Standpunkte wurden polit-, militär- und wirtschaftsgeschichtliche Arbeiten von zeitgenössischen slowakischen Experten ausgewählt.

 

 

 

 

ÉVA KÓSA - MAGDOLNA GRASSELLY: ZUR HÄUFIGKEIT VON ERKRANKUNGEN
DES AUGENGRUNDES BEI FRÜHGEBORENEN IM KOMITAT VAS

           Die durch Veränderungen des Augengrundes verursachte Erblindung war lange Zeit nicht behandelbar. Es wurde bekannt, dass die Krankheit auch ein frühes, aktives Stadium hat, die Frühgeborenenretinopathie (retinopathy of prematurity, ROP), die in ihrem frühen Stadium noch behandelbar und heilbar ist.
         Die Autorinnen des Aufsatzes dienen mit Angaben zur Häufigkeit der ROP im Komitat Vas, zu den Erfolgen der Behandlung nach festgestellter Erkrankung sowie darüber, wie mithilfe von Vorsorgeuntersuchungen im frühen Säuglingsalter dazu beigetragen werden kann, der entstehenden lebenslangen Erblindung bzw. schweren Sehschädigungen vorzubeugen.

 

 

 

 

SÁNDOR ZÁTONYI: JÓZSEF SZABÓ, DER PIONIER DER UNGARISCHEN
GETREIDEVEREDLUNG

           Der jesuitische Priester József Szabó (1742–1801) erblickte das Licht der Welt in Csepreg. In den 1780er Jahren begann er sich mit der Veredlung von Getreide zu beschäftigen. Ihm ist das ungarische Buch über die erste Getreideveredlung (1793) zu verdanken, das auch in deutscher Sprache erschien. Der Autor gibt einen kurzen biographischen Abriss und würdigt die Bedeutung der Aktivitäten des Pflanzenveredlers.

 

 

 

 

SZELESTEY LÁSZLÓ: HIRTENSTÄBE
(Meisterstücke der westungarischen Hirtenschnitzerei)

           Aufgrund der untersuchten Gegenstandsreihe spricht der Autor von aufleuchtenden Gegenständen, wobei er zugleich – als Gegenstück dazu – auch drei, dunkel gebeizte Stäbe mit Schlangenköpfen erwähnt, die im Savaria-Museum von Szombathely zu finden sind. Für die Formen Letzterer führt er auch entferntere Beispiele an und stellt fest, dass die damaligen Schnitzer auch menschliche Gesichter bzw. Pferdeköpfe in ihre Kunstwerke einschmuggelten. Diese vielfachen Formen sind ursprüngliche und weltweit verbreitete Kostbarkeiten der Menschheit. Die in der Studie erwähnten Gegenstände wären – zusammen mit anderen Arbeiten – Exponate einer geplanten Ausstellung in Zalaegerszeg gewesen, zu der es jedoch nicht kam.

 

 

 

 

ZSUZSANNA TÓTH: DIE BÁNFFYS IN DER UNGARISCHEN GESCHICHTE
(Präzisierungen und ergänzungen zu einem wichtigen Buch)

           Das wissenschaftlich anspruchsvolle, vor kurzem veröffentlichte Buch "Das geistige Erbe der Familie Bánffy" unterzieht der Autor der Studie einer Begutachtung. Zugleich hält er es für notwendig, den Band an mehreren Stellen zu ergänzen, zu präzisieren bzw. zu berichtigen. Damit verbunden werden interessante Daten zur Kirche von Bántornya, zu ungarischen Denkmälern im ehemaligen Regede (heute Radkersdorf), über Drucker von Lendva sowie über das Tagebuch der Bánffys, das ein "Schatz Szombathelys" ist, dem Leser vermittelt.

 

 

 

 

ELISABETH KOVÁCS: EIN BRIEF AUS TIROL AN DIE HEIMAT

           Die im zum Komitat Vas gehörenden Rátót aufgewachsene 82jährige Autorin wurde Anfang der 1950er Jahre aufgrund erfundener Anklagepunkte zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt. Nach ihrer Befreiung im Jahre 1956 ging sie mit ihrem Mann nach Österreich. In Tirol war sie als Lehrerin tätig. Gegenwärtig lebt sie auch dort. In ihrem Brief kritisiert sie die globalisierte, menschenfeindliche Lebensmittelwirtschaft und diagnostiziert die Merkmale des Niedergangs der europäischen Kultur. Sie bringt ihre Verbundenheit zum Ackerland zum Ausdruck sowie zu ihren zwei Heimatländern, zur Heimat, in der sie aufgewachsen ist, und zur Heimat, die sie aufgenommen hat.

 

 

 

 

 

 

 

ANGOL NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

KÁLMÁN SZÉLL: WHAT HAPPENED AT NEMESBŐD AND NAGYGENCS ON MAY 28–29, 1919?

                                                                                   The author, based on the historical sources, tries to clarify the authentic history of the counter-revolutionary movement on May 28, 1919 at Nemesbőd – leading to eight deaths – and on May 28 and 29 at Nagygencs. These events are differently interpreted by the contemporary revolutionary press, then by the counter-revolutionary history. The difference compared to the similar contemporary movements is constituted by the unusually high casualty at Nemesbőd and by the temporary success, followed by deployment of cannons and planes at Nagygencs. The author is committed to the necessity of realistic, unbiased history. he relates about the two counter-revolutionary movements motivated by the religious belief on behalf of the truth and freedom, and by the protection of their families and which was brought into life by a folk movement against the ever-increasing violence. The participants' brave steadfastness and martyrdom justly deserves the appreciation of posterity.

 

 

 

 

PÉTER KOVÁTS: STYRIAN–HUNGARIAN ARMED FORCES COOPERATION PROPOSAL IN 1919

           It is a well-known episode in the history of the German-Austrian Republic established in 1918 the Carinthian War with the South Slavonic state formed at the same time as well. The history of the Lower Styrian Austrian opposition is less known, however, Hungarian soldiers participated as well. In March, 1919, there were two negotiations between the insurgents and the Hungarian frontier guards. From the essay based on the documents we are informed about the essence of the South-Slavonic armed forces co-operation proposal, the revolt's aim and result.

 

 

 

 

PÉTER LŐCSEI: "ORIGINALITY HAS NEVER HEATED ME..."
(Weöres Mosaics, 20)

           Sándor Weöres was exceptionally well infromed in the Hungarian and international literature. In his letters and statements he often quoted the source of his poems. He emphasised the thematic effects, prosaic solutions taken over from Babits, Kosztolányi, László Ungvárnémeti Tóth and others. Ever since his youth, the world of the Bible and numerous works of the Eastern poets and philosophers were determinant spiritual experiences to him. He took the thoughts found in these works and conformed them to his image. He did not create a philosophical system; oriental and Christian mysticism peacefully fit together in his world. The author of this essay presents a selection from the most important sources of the poet's lifework.

 

 

 

 

TEOFIL BIRÓ: A CRITICAL OVERVIEW ON THE PROBLEMS OF THE HUNGARIAN
SACRAL PRINCIPALITY

           The essay details the domination system in the Hungarian prehistory. The author lists the most important research results on the Hungarian double principalities, then, based on the legacy of his predecessors he outlines his own ideas. According to his opinion, the Khazar power had assigned a governor – the Kende – to the Hungarians' (belonging to the Turk-Khazar empire) own ruler, the Gyula. During the process of the Hungarians becoming independent, the Kende's power was weakening while the Gyula's power was strengthening. Our first prince was Álmos. His sacral power is rendered likely by a number of data.

 

 

 

 

ÉVA KÓSA – MAGDOLNA GRASSELLY: THE FREQUENCY OF EYE FUNDUS CONDITION
IN PREMATURE INFANTS IN VAS COUNTY

           The eye fundus malformation causing blindness has been untreatable for a long time. Then, it became known that an early, active stage of the disease exists, called retinopathy of prematurity (ROP), this early stage being treatable and possible to cure.
         The authors of the essay provide data on the ROP frequency in Vas county, the success of treatment in the screened cases and how the screening was able to contribute to the prevention of blindness or serious vision damage which is developing in the early stage of life and causing a lifelong damage.

 

 

 

 

ZSOLT HORBULÁK: CONCEPTUAL AND NOMENCLATURAL DIFFERENCES OF THE
SLOVAKIAN AND HUNGARIAN HISTORICAL SCIENCES

           The essay aims to present to the historical science in hungary those issues in which the Slovakian historical science differs most from the Hungarian. The work focuses exclusively on the periods of the past that are common to the two countries. The author, in order to present the professional viewpoints, provides a selection of political history, war history and economical history works from contemporary Slovakian experts.

 

 

 

 

SÁNDOR ZÁTONYI: JÓZSEF SZABÓ, THE PIONEER OF HUNGARIAN CEREAL IMPROVEMENT

           József Szabó (1742–1801), a Jesuit priest, was born at Csepreg. He started cereal breeding in the 1780s. It is owing to him that a Hungarian book was published on cereal improvement breeding (1793) that was published in German too. The author briefly overviews Szabó's life and relates on the importance of his plant improvement activity.

 

 

 

 

LÁSZLÓ SZELESTEY: SHEPERD'S HOOKS
(Great Works Among Western Hungarian Carving Shepherds' Feats)

           According to the examined series of objects, the author relates about glistening objects, while at the same time – as contrast – he mentions three dark, cured sticks with carved snake heads, in the Savaria Museum. He mentions other examples too, for these latter forms, stating that the one-time carvers "sneaked" into their creation the human face and the horse's head as well. These multi-character forms are the ancient, widespread treasures of the humanity. The objects mentioned in the study – together with other works – were going to be presented in an exhibition at Zalaegerszeg. However, this exhibition failed to be realized.

 

 

 

 

ZSUZSANNA TÓTH: THE BÁNFFYS IN THE HUNGARIAN HISTORY
(A Clarification and Supplementation to an Important Book)

           The author of this essay relates about the recently published book on the Bánffy family's spiritual legacy. The book is written in accordance with scientific standards; however, the author finds it necessary to provide clarifications, supplementations and corrections to this book. We can learn interesting data about the church of Bántornya (today: Turnišče), about the hungarian memories of the former Regede (today: Radkersburg), about the typographers of Lendva (today: Lendava) as well as about the Bánffy diary, being the "treasure of Szombathely".

 

 

 

 

ELISABETH KOVÁCS: LETTER FROM TIROL TO THE HOMELAND

           The octogenerian author was raised at Rátót, Vas County, and was condemned to a long prison sentence based on fictitious charges in the early 1950s. She was freed in 1956, and went together with his husband to austria. She worked in Tirol as teacher. She is still living there. In her letter she criticizes the globalized, inhuman food economy and notes the signs of decay in the European culture. She expresses her attachment to the agricultural land as well as to her two homelands (one that raised her and the other that received her).

 

 

 

 

 

 

 

SZERZŐINK

           Biró Teofil (1977) történész, tanár, Élelmiszer ipari és Földmérési Szakképző iskola és Kollégium, Szombathely; Biró Zsolt (1969) fordító, tanár, Szombathely; dr. Grasselly Magdolna gyermekgyógyász, főorvos, Markusovszky Kórház, Szombathely; Horbulák Zsolt történész-közgazdász, Párkány (Štúrovo, Szlovákia); dr. Kósa Éva szemész, főorvos, Markusovszky Kórház, Szombathely; dr. Gráfik Imre (1944) néprajzkutató, Szombathely; Illés Péter (1977) néprajzkutató, muzeológus, Vas Megyei Múzeumok igazgatósága, Szombathely; Kelemen Lajos (1954) író, költő, kritikus, Kaposvár; Kováts Péter (1975) történész, tanár, Ikervár; Lőcsei Péter (1957) irodalomtörténész, tanár, Bolyai gimnázium, Szombathely; dr. Oláh János(1959) történész, egyetemi docens, Országos Rabbiképző – Zsidó egyetem, Budapest; dr. Polgár Marianna (1951) történész, egyetemi docens, Nyugat-magyarországi egyetem, Savaria egyetemi Központ, Szombathely; Salamon Nándor (1935) művészettörténész, Szombathely; Szatmári Józsefné dr. (1954) fordító, főiskolai tanár, NyMe-SeK, Szombathely; Szelestey László (1943) néprajzkutató, Budapest; dr. Széll Kálmán 1926) ny. főorvos, tanár, író, Szombathely; Dr. Tóth Zsuzsanna (1959), germanista, művészettörténész, újságíró, tanár, Budapest; Zátonyi Sándor (1928) művelődéstörténész, ny. tanár, Sopron