NÉMET NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

 

KÁLMÁN SZÉLL: ERDRÜCKENDE JAHRE, HOFFNUNGSSCHIMMER
(Eine familienzentrierte, auf zeitgenössischen Briefen basierende Zeitskizze)
II. Teil

------------------------------------------------Der landesweit bekannte Szombathelyer Chefarzt, Lehrer, Schriftsteller Dr. Kálmán Széll (1926–), eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, wuchs in einer der altehrwürdigsten Vaser Familien auf. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebte die Familie bereits in bescheideneren Verhältnissen als früher, pflegte aber die traditionellen Lebensformen adliger Familien des Mittelstandes. Wie aus den Schriftstücken hervorgeht, mangelte es nicht an festen moralischen Prinzipien, Fleiß, Liebe zum Volk und menschlicher Hingabe in diesem Leben.
-----Der besondere Wert dieser vierteiligen Veröffentlichung liegt in deren Ausführlichkeit und ihrer Authentizität, die neben der subjektiven Tugend des Autors dem Umstand zu verdanken ist, dass er sich auf den reichen Inhalt von 791 zeitgenössischen Familienbriefen stützen konnte. Die Chronologie der 12 schweren Jahre zwischen 1943 und 1954, die von entscheidender Bedeutung für das Leben der Familie waren, bestimmen die Struktur der Darstellung. Durch die Präsentation des Lebens des Verfassers, seines Zwillingsbruders und der ganzen Familie entsteht eine besonders inhaltsreiche Zeitskizze (es gibt z.B. viele folkloristische Bezüge), die zugleich eine Anklageschrift gegen die Diktatur ist und die Unmenschlichkeit der Theorie des Klassenkampfes bloßstellt.

 

 

 

 

FERENC KAPILLER: "DER LEIDENDE CHRISTUS DER UNGARN"
(József Hetényi berichtet)

-----Die Schrift enthält die der gesprochenen Sprache nachempfundenen, zu Papier gebrachten Erinnerungen des 1927 in Celldömölk geborenen József Hetényi. József Hetényi war einer der zehnvielleicht sogar hunderttausend jungen Ungarn, die unschuldig von den sowjetischen "Befreiern" in den Gulag verschleppt wurden. Seine Rückbesinnungen erweitern die lange Reihe der Gulag-Literatur, allerdings um individuelle Züge. Die zentrale Figur der Schrift ist der Graf János Esterházy (1901–1957), der der großartige menschenfreundliche Führer der slowakischen Ungarischen Partei war und nach seiner Rückkehr aus dem Gulag in einem Gefängnis der tschechoslowakischen Kommunisten starb (er wurde bis heute nicht rehabilitiert). Hetényi verbrachte eine lange Zeit in Gefangenschaft mit dem sich zu seinem Märtyrer-Schicksal bekennenden Grafen, an den er sich bis heute mit Dankbarkeit und Liebe erinnert und den er als den "leidenden Christus der Ungarn" bezeichnet.

 

 

 

 

KINDHEIT UND JUGEND IM KOMITAT VAS
(Interview mit Ferenc Gereben)
1. Teil

-----Der 1942 geborene Ferenc Gereben wuchs in Szombathely auf. Er ist Dozent an der Katholischen Universität "Péter Pázmány" und beschäftigt sich mit Kultursoziologie (z.B. mit der Lesesoziologie) und der Erforschung von bewusstseinssoziologischen Erscheinungen sowie mit Untersuchungen zur Soziologie der Auslandsungarn. Er wurde zu seiner Lebensgeschichte für das Oral-History-Archiv des 1956-Instituts von Gabriella Göbl interviewt. Im ersten Teil des Interviews geht es um die Familiengeschichte während seiner Kindheit und um die gesellschaftlichen Erfahrungen einer Bürgerfamilie während der dunklen Kapitel der ersten, besonders gewalttätigen Epoche der kommunistischen Diktatur. Neben Biographischem ist das Interview reich an Zeit- und Ortsgeschichtlichem.

 

 

 

 

JÁNOS HECKENAST: CSABA TÓTH UND SEINE MALEREI
(Anlässlich der Präsentation von sechs Katalogen)

-----Csaba Tóth ist ein individueller, beachtenswerter Künstler der bildenden Kunst Ungarns um die Jahrtausendwende. Der vor 50 Jahren, 1959 in Szombathely Geborene lebt derzeit in Vasszécseny. 1985 erwarb er sein Diplom im Fach Malerei an der Hochschule für Bildende Kunst, seine Meister waren die Maler János Blaski und Lajos Sváby. Der Verfasser des Beitrags skizziert kurz die Charakteristika der kunstpolitischen Situation zu Beginn der Laufbahn des Künstlers (das ist die Zeit der Öffnung der kommunistischen Kulturpolitik), um anschließend mit Csaba Tóths erster abstrakter und konzeptualistischer Schaffensperiode bekannt zu machen.
-----Das Schaffen des Künstlers prägen seit Beginn der 1990er Jahre bis zur Schaffensperiode der letzten Jahre die Bildinterpretationen. Von den Reproduktionen der Klassiker entstanden vergrößerte, quadratische Bilder, meist auf weiß grundierter Leinwand mit schwarzer Farbe in grauen Tonen gemalt. Der Maler ruft einerseits Erinnerungen an ältere oder neuere Gemälde wach (interpretiert diese), andererseits beschriftet er sein Werk in der waagerechten Mittelachse des Bildes: In einem lateinischen oder griechischen Wort verdichtet er den Gedanken bzw. Inhalt, der bei der Betrachtung und Interpretation des Bildes wachgerufen werden soll.
-----Csaba Tóth ist ein Künstler des Komitats Vas, der sich des größten Publikumkontakts erfreut. Von seinen Werken entstanden sechs Kataloge, die der Autor des Beitrags der Reihe nach vorstellt und analysiert. Zum Abschluss beschreibt er die allgemeinen Züge der tiefen Humanität in seiner Kunst und verweist auf den diese Kunst formenden neuesten Epochewandel.

 

 

 

 

PÁL ÁCS: ZUM SCHAFFEN VON ERNŐ FOERK UND ISTVÁN TÓTH
(Anlässlich ihres 75. Todestages)

-----Der große Sohn Szombathelys, der Bildhauer István Tóth (1861–1934), arbeitete zusammen mit dem hervorragenden Architekten Ernő Foerk (1868–1934). Eine herausragende Leistung ihrer Baukunst zwischen den beiden Weltkriegen ist die Errichtung des Szegediner Doms, des zuletzt errichteten Doms Ungarns. Ihre Freundschaft, ihre außerordentlich fruchtbringende Zusammenarbeit sowie beider diesjährige 75. Todestag sind Anlass, sich ihrer Laufbahnen und Werke zu erinnern.

 

 

 

 

IMRE TIBOLA: ERINNERUNGEN AN PÁL MOLNÁR-C.

-----Der Autor war 1955 Kaplan der franziskanischen St. Elisabeth Pfarrkirche in Szombathely, als Pál Molnár-C. (1894–1981), ein herausragender Künstler der ungarischen Malerei und der Kirchenkunst des 20. Jahrhunderts, die Flügelaltar-Bilder für die Kirche fertigte. An damalige und spätere Treffen erinnert die subjektiv geprägte Schrift, wobei sie das Zusammentreffen einer tiefen Gläubigkeit und künstlerischen Schönheit, die sich auch in den Szombathelyer Werken von Pál Molnár-C. spiegeln, würdigt.

 

 

 

 

PÉTER LŐCSEI: APOKRYPTISCHE BRIEFFRAGMENTE ZU APOKRYPH
(WEÖRES-MOSAIKE, XIX.)

-----Die Reihe, die sich mit dem monumentalen Lebenswerk des Dichters Sándor Weöres (1913–1989) und seinen Beziehungen zum Komitat Vas beschäftigt sowie zahlreiche Gattungen darbietet, präsentiert in diesem Teil dem Leser "apokryptische" Brieffragmente, die das literaturgeschichtliche und stilistische Wissen des Verfassers preisen. Die fiktive Zeit der "Brieffragmente" ist der Beginn der 1950er Jahre, thematisiert wird das in jener Zeit entstandene großartige Gedicht Apokryph des hervorragenden Dichters János Pilinszky (1921–1981). Die Schrift zeugt sowohl von der Weöres'schen Denkweise als auch von seinen guten Kenntnissen der Dichtung Pilinszkys und der politischen wie auch gesellschaftlichen Verhältnisse und Atmosphäre in den 1950er Jahren.

 

 

 

 

FRIDERIKA BÍRÓ: DER PFAUEN-WEBSTUHL
(Vaser Volkskunstsammlung 10)

-----Die Volkskundlerin fand im Laufe ihrer Sammelarbeit in den 1970-er Jahren im Komitat Vas, im Bajánsenye der Wart diesen bereits damals nicht mehr gebrauchten Webstuhl, den sie hier vorstellt. Das im Ethnographischen Freilichtmuseum von Szentendre aufbewahrte Mobiliar hat einen reich verzierten Sturzbalken, auf dessen Kappe zwei gemalte Pfaue zu sehen sind. Mit der detaillierten Beschreibung und Interpretation des prächtigen Objekts trägt die Verfasserin zur Verbreitung der in der Mitte des 19. Jahrhunderts aufblühenden ungarischen folkloristischen Ornamentik bei. Farbiges Bildmaterial veranschaulicht die Motive des Webstuhls mit den Pfauen.

 

 

 

 

 

 

 

ANGOL NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

KÁLMÁN SZÉLL: DEPRESSING YEARS, SHIMMERING HOPES
(Family-centered picture of an era, based on contemporary letters)
Part 1

------------------------------------------------Dr. Kálmán Széll (1926–), the nationally known head physician of Szombathely, teacher, writer, public figure was raised in one of the historical families in Vas County. The family, prior to World War 2, lived in more modest circumstances than before, however, adhered to the lifestyle of the middle noble class. As can be seen from the study, this life did not lacked solid moral principles, diligence, directness, love toward the nation and the human life.
-----The special value of this memoir, going to be published in four parts, is provided by its elaboration and its first-hand authenticity, offered by the author's subjective virtues as well as the 791 contemporary family letters that served as source of rich content. The work's structure is determined by the 12 hard years between 1943 and 1954, these years being of key importance in the life of the family. Through the presentation of the author's life, as well as his twin brother's and all his family's life we get an extremely detailed picture of that era (including ethnographic aspects as well), which at the same time is an accusation against the dictatorship, unveiling the inhumanities of the "class struggle" theory.

 

 

 

 

FERENC KAPILLER: THE HUNGARIANS' SUFFERING CHRIST
(Narration by József Hetényi)

-----This article is the summary of recollections written in quasi-oral style by József Hetényi, born in 1927 in Celldömölk. József Hetényi was one of the Hungarian youth amassing to ten or hundred thousands deported by the Soviet "liberators" to Gulag. His recollections add to the long list of Gulag literature, however, with individual traits. The central "character" of his writing is Count János Esterházy (1901–1957), being the leader of prominent humanity of the Hungarian Party in Slovakia, who died in the jail of Czechoslovakian communists after his return from the Gulag (and being not rehabilitated up to the present). Hetényi shared the imprisonment with the count of martyr fate, remembering him with gratitude and love, calling him the Hungarians' suffering Christ.

 

 

 

 

CHILDHOOD AND ADOLESCENCE IN VAS COUNTY
(Life interview with Ferenc Gereben)
Part 1.

-----Ferenc Gereben was born in 1942 and raised in Szombathely. He is associate professor at the Pázmány Péter Catholic University. He is working in the area of culture sociology (e.g. reading sociology), researching phenomena in sociology of consciousness as well as the sociological investigations in the Hungarian population beyond Hungary's borders. His career interview has been made by Gabriella Göbl for the Oral History Archive of the 1956 Institute. The first part of the interview deals with the family history in his childhood and the social experiences of the civilian life, where the end of the war, and the first, particularly aggressive period of the communist dictatorship provides the dark background to his story. The interview therefore, beyond the biographical aspects, provides rich details on that period and local history.

 

 

 

 

JÁNOS HECKENAST: THE ART OF CSABA TÓTH
(On the pretext of presenting six catalogues)

-----Csaba Tóth is a remarkable personality of the Hungarian fine arts, his methods in creation being unique. He was born 50 years ago in 1959, presently living at Vasszécseny. He graduated in 1985, at the College of Fine Arts, majoring in painting, his masters were the painters János Blaski and Lajos Sváby. The author presents briefly the art policy characteristic to the era when the artist began his career (this was the "loosening" period of the communist culture policy), then relating on the first, abstract and conceptualistic, period of Csaba Tóth.
-----In the career of the painter, the period from the beginning of the 1990s to the recent years, the picture interpretations are dominating. Enlarged, square pictures made from classic reproductions, mostly in grey tones, painted with black paint on a white-primed canvas. The painter, on one hand, recalls an older or more recent painting (interprets it), and, on the other hand overwrites its work in its horizontal axis with a Latin or Greek word, concentrating the thought and content that was raised in him when contemplating and interpreting the original picture
-----Csaba Tóth is the artist of Vas County who has the most contact with the public. Six catalogues were made from his work, these are presented and analysed by the author. In the end, the author relates on the general traits of Csaba Tóth's deeply human art, signalling a new change of this kind of art.

 

 

 

 

PÁL ÁCS: ON THE WORK OF ERNŐ FOERK AND ISTVÁN TÓTH
(On the occasion of the 75th anniversary of their decease)

-----István Tóth (1861–1934), prominent son of Szombathely, sculptor, worked together with the outstanding architect, Ernő Foerk (1868–1934) in creating the last-built large church, a famous performance of the period between the two World Wars, the Cathedral of Szeged. Their friendship and cooperation bringing an outstanding result and the 75th anniversary of their demise provides the reason to remember their life and work.

 

 

 

 

IMRE TIBOLA: RECOLLECTIONS ON PÁL MOLNÁR-C.

-----The author was the chaplain of the St. Elisabeth Parish Church of Szombathely in 1955 when Pál Molnár-C. (1894–1981), a prominent figure of the 20th-century Hungarian painting and ecclesiological art, has painted the triptych pictures for the church. This subjective essay recalls the meetings of that and later times, relating on the amalgamation of intense belief and artistic beauty that can be identified in the works of Pál Molnár-C's works made in Szombathely.

 

 

 

 

PÉTER LŐCSEI: APOCRYPHAL LETTER FRAGMENT ON THE "APOKRIF"
(WEÖRES MOSAICS, 13)

-----The series including many genres, dealing with the monumental poet Sándor Weöres (1913–1989), his lifework and his Vas County connections, now reveals an "apocryphal" letter fragment, praising the author's literary history and stylistic skills. The fragment is fictitious, its time is the early 1950s, its theme being the "Apokrif", the great poem written by the contemporary poet, János Pilinszky (1921–1981). The writing gives evidence of the exceptional knowledge on both the mentality of Weöres and Pilinszky's poetry as well as the political and social environment of the fifties.

 

 

 

 

FRIDERIKA BÍRÓ: THE PEACOCK LOOM
(Vasi Népművészeti Tár, X.)

-----The author, an ethnographer, found this loom – being disused by then – at Bajánsenye in Vas County, during his collecting trip in the 1970s. The device being presently kept at the Open Air Museum of Etnography at Szentendre, has its abutment is richly decorated, the face part sporting two painted peacocks. The author contributes to the knowledge on the Hungarian decorating folk art blossoming in the mid-nineteenth century, by providing a detailed description and interpretation of this beautiful piece. The loom with the peacocks is illustrated in a color inset.

 

 

 

 

 

 

 

SZERZŐINK

------------------------ Ács Pál (1928) nyugdíjas, Szombathely; Dr. Bíró Friderika (1943) néprajzkutató, Budapest; Biró Zsolt (1969) fordító, tanár, Szombathely; dr. Gereben Ferenc (1942) szociológus, egy. docens, Pázmány Péter Katolikus Egyetem Bölcsészettudományi Kara, Budapest; dr. Gráfik Imre (1944) néprajzkutató, Szombathely; Heckenast János (1936) építész, szakíró, Szombathely; dr. Hegyessy Gábor (1965) biológus, muzeológus, Kazinczy Múzeum, Sátoraljaújhely; Kapiller Ferenc (1955) tanár, író (Lukácsháza); Lőcsei Péter (1957) irodalomtörténész, tanár, Bolyai Gimnázium, Szombathely; Németh Sándor (1979) földrajzkutató, irodavezetô, Helyi Vidékfejlesztési Iroda, Csepreg–Bük; Salamon Nándor (1935) művészettörténész, Szombathely; Szatmári Józsefné (1954) fordító, fôiskolai tanár, NyME–SEK, Szombathely; dr. Széll Kálmán (1926) főorvos, tanár, író, Szombathely; Tibola Imre (1930) ny. r. k. lelkész, nagyprépost, Szombathely