INHALT
ÁRMIN DONÁT: DIE
OFFIZIERSCHÜLER FÜR DIE HEIMAT
(Meine Erinnerungen aus der Zeit der ungarischen Revolution und
Freiheitskampf von 1956)
        
LÁSZLÓ KRIZSÁN:
WISSENSCHAFT AUF DER ANGEKLAGTEBANK
(Der Volksgerichtsprozess von László Almásy)
        Der zu den
grössten und weltbereit anerkannten Entdeckungsreisenden im 20.
Jahrhundert gezählte Afrikaforscher, László Almásy wurde in
den Jahren 1945-1946 nach mehrfacher Verhaftung und russischer
Inhaftierung mit kriegsverbrecherischer und volksfeindlicher
Beschuldigung unter Volksgerichtsverfahren gestellt. Aus den
erhalten gebliebenen Akten geht hervor, dass es gegen den
Entdeckungsreisenden aufgrund geschmiedeter Anklagen ein
Konzeptionsprozess vorbereitet war. Der Ausgang des Prozesses war
durch eine missverstandene Äusserung eines der politischen
Führers, des späteren Diktators des Landes entscheiden
beeinflusst, infolge dessen Almásy freigesprochen wurde. Die
Prozessakten sind trotzdem traurige Beweise für das ungarische
öffentliche Leben und die politischen Verhältnisse nach 1945
geblieben.
ZSOLT BAJZIK: DIE
SCHLÖSSER IM KOMITAT VAS WÄHREND DER RÄTEREPUBLIK
(Teil I.)
        Die am 21.
März 1919 entstandene Räteregierung kündigte an, die
Grossrundbesitze, die Bergwerke, die Grossbetriebe, die Banken
und die Verkehrsunternehmen sollen verstaatlicht werden. Zu
Beginn wurde nur kleinere Gegenstände, Lieferungs- und
Verkehrsmittel von ihren Eigentümern rekviriert. Mittlerweile
wurde man auf die riesigen Schätze in den Schlössern im Komitat
Vas aufmerksam. Das Direktorium im Komitat Vas gab einen Auftrag
zur genauen und eingehenden Inventarisierung und Einsammlung der
Gegenstände in den leeren und beschlaggenommenen Schlössern.
Nach dem Sturz der Räterepublik gab die neue Macht die zu
Unrecht weggenommenen Güter, Schlösser und Gegenstände von
künstlerischem Wert zurück. Der zweite Teil der Studie gibt die
zusammengezählten Gegenstände im Komitat Vas bekannt.
REZSÕ SZÍJ: DIE DERKOVITS-LEGENDE
        Die
sozialistische Literatur über Gyula Derkovits verbreitet noch
heute über die Annahmen über die Elend und Hungertod des
Kunstmalers, verurteilt die Institutionen in der
Zwischenkriegszeit in Ungarn und die Kunstsammler. In der
vorliegenden Studie wird kategorisch nachgewiesen, dass diese
Behauptungen im Wissen der zeitgenössischen Anerkanntheit und
des Einkommens von Derkovits nicht mehr annehmbar sind.
ATTILA KATONA-ÁKOS
MAGYAR: "WIR WOLLTEN EINE NEUE WELT,EINE DEMOKRATISCHE,
MENSCHLICHE, UNGARISCHE"
(Gespräch mit Rezsõ Szíj)
        Der
85-jährige Dr. Rezsõ Szíj ist kalvinistischer Seelsorger,
Historiker, Redakteur, Schriftsteller, Kunsthistoriker,
Vorsitzender der Ottó-Herman-Gesellschaft und der
Molnár-Szenci-Gesellschaft, Verlagsdirektor und literarischer
Leiter. Er hat fast zweitausend kürzere und längere
Publikationen. Er hat Vorlesungen an der
Gáspár-Károli-Reformierten Universität. Zwischen 1939-1946
lebte und arbeitete er in Sárvár. In der Mitte der 40er Jahre
war er der Organisator und Leiter der Nationalen Bauernpartei im
Komitat Vas und deren Landtagsabgeordneter. Das Gespräch
konzentriert sich besonders auf diesen Zeitabschnitt.
ANTAL KÁROLYI:
ERINNERUNG AN DEN ARCHITEKT GYULA WÄLDER
(1884-1944)
        Die vor
dreissig Jahren abgefasste Erinnerung an Gyula Wälder des
einstigen Hauptarchitekt des Komitates Vas Antal Károlyi wird
von seiner Tochter veröffentlicht, die damals aus
kulturpolitischen Gründen nicht erscheinen konnte. Der in
Szombathely gebürtige Gyula Wälder, Universitätsprofessor an
der Technischen Universität in Budapest, später deren Rektor
wurde als Architekt zahlreicher bedeutender Gebäude Namensgeber
für eine der bedeutendsten ungarischen Architektschulen in der
Zwischenkriegszeit im Lande. Antal Wälder als einstiger Schüler
von Antal Károlyi erinnert sich an Gyula Wälder, an seine
menschliche Gestalt und an seine Architekttätigkeit. Er stellt
fest, dass die Wälder-Schule die Richtung vertreten hat, die
sich vom deutschen Konstruktivismus fernhielt, zurückhaltend
fortschrittlich war und sich in die ungarische Landschaft besser
einfügte, wessen Bedeutung die Kunstgeschichte nocht nicht
erkannt hatte. Obwohl Gyula Wälder in Szombathely wenig gebaut
hatte, bestimmte mit der Teilnahme an den modernen
Stadtplanungsarbeiten 1922 für die Stadt Szombathely
jahrzehntelang die Entwicklungstendenzen von Szombathely.
BERNADETT ZÁDROVICH:
GRABINSCHRIFTEN IM FRIEDHOF IN PERESZNYE
(Die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Zweisprachigkeit)
        Die
Verfasserin zeigt die Tendenzen und die Gründe der
zweisprachigen Inschriften von der Jahrhundertwende bis unseren
Tagen. Sie macht ihre kontinuierliche Aufzeichnungen ab 1996
grösstenteils im Friedhof der von burgenländischen Kroaten
bewohnten westungarischen Siedlung Peresznye. Die Grabsteine
stellen die verschiedenartigen Stufen der Zweisprachigkeit dar.
Es gibt kroatische Inschriften, in den nur je ein Wort ungarisch
vorkommt. Die grösste Abwechslung ist im Schreiben der Namen zu
erfahren ist. Auch die kroatische Einleitung und die
Abschlussformel vermehren die Anzahl der Inschriften. Die
wichtigsten Gründe für die zweisprachigen Inschriften werden
von der Verfasserin in sechs Punkten zusammengefasst:
1. historische Ereignisse, 2. politische Änderungen; 3.
geographische Lage und sprachliche Umgebung der Siedlung; 4.
psychologische Gründe; 5. sprachwissenschaftliche Gründe; 6.
Sprachpolitik. Nach der Meinung der Verfasserin kann man mit
Rücksicht auf die Tendenzen der Vergangenheit und der Gegenwart
die einsprachige Dominanz der Inschriften erwarten.
LÁSZLÓ MAKRA-SZILVIA HORVÁTH-JÁNOS PUSKÁS-ISTVÁN SÓDAR:DIE METEOROLOGISCHEN ZUSAMMENHÄNGE DER VOLLSONNENFINSTERNISVON 1999 IM KOMITAT VAS
        Wir konnten
am 11. August 1999 Zeuge für eine selten vorkommende
astrologische Erscheinung: die Vollsonnenfinsternis an der Achse
von Szombathely-Siófok-Szeged entlang sein. Die Studie wurde mit
Anwendung der im Komitat Vas wahrgenommenen meteorologischen
Tatsachen angefertigt. In der Analyse der Verfasser kommen die
gemessenen Angaben auf die Strahlung, den relativen
Feuchtigkeitsgehalt und die Windgeschwindigkeit bei der
Sonnenfinsternis vor. Für die Vergleichsforschungen mögen die
durch die Datenverarbeitung im Komitat Vas gewonnenen Ergebnisse
in der Zukunft wichtig sein.
LÁSZLÓ NOWINSZKY-JÁNOS PUSKÁS-ISTVÁN FARKAS-LÁSZLÓ MOLNÁR-GYÖRGY TÓTH-BÉLA HERCZIG-MIKLÓS KISS:LICHTFALLENVERSUCH BEI DER VOLLSONNENFINSTERNIS AM 11. AUGUST 1999
        Die
Zyrkadianrhytmus der bei Nacht fliegenden Insekten wird durch die
Beleuchtungsverhältnisse der Umwelt beeinflusst. In der
Fachliteratur ist aber keine Studie aufzufinden ist, die die
Aktivität der durch Lichtfalle sammelbaren Insekten bei der
durch die Vollsonnenfinsternis erfolgten Finsternis untersucht.
Die Studie berichtet über den Lichtfallenversuch, der von einer
durch Fachleute von mehereren Wissenschaftsbereichen bestehenden
Gruppe bei der Vollsonnenfinsternis am 11. August 1999
durchgeführt war. Der Versuch war sowohl in Tanakajd als auch in
Oszkó und Celldömölk erfolglos. Die Beleuchtungsabnahme beim
Einbruch der Dunkelheit und bei der Vollsonnenfinsternis
unterscheidete sich sowohl im Masse als auch in der Zeitdauer
wesentlich. Die Beleuchtung bei der Vollsonnenfinsternis (10
lux), wo möglicherweise irgendeine Insektenart bereits fliegen
könnte, war nur einen Augenblick wahrnehmbar. Dies erklärt die
Erfolglosigkeit des Versuches.
ATTILA J. KOVÁCS-DÉNES BARTHA: BOTANISCHE FORSCHUNGENIN WESTTRANSDANUBIEN AM ENDE DES JAHRHUNDERTS
        Der Beitrag
ist eine Publikation des in der zur Ehre von Dr. József
Jeanplong organisierten Festsitzung der Abteilung für Botanik
der Ungarischen Gesellschaft für Bilogie abgehaltenen Vortrags,
der die botanische Forschungen des letzten Jahrzehntes
(1991-1999) des 20. Jahrhunderts bekannt macht. Die Publikationen
spiegeln gut die Rolle und Fachwerte der regionalen
Forschungstätte (Westungarische Universität,
Dániel-Berzsenyi-Akademie, Savaria Museum) und ihre
Publikationen (KANITZIA, TILIA, SAVARIA) wider. Zu den
wichtigsten Ergebnissen des letzten Jahrzehntes gehören: die
Biodiversitätsforschung an der Grenze (die Zone des einstigen
eisernen Vorhanges), die botanische Erschliessung im Günser
Gebirge, der Pflanzengesellschaften im Ödenburger Gebirge sowie
die botanische Erschliessung in der Wart.