INHALT

 

ÁRMIN DONÁT: DIE OFFIZIERSCHÜLER FÜR DIE HEIMAT
(Meine Erinnerungen aus der Zeit der ungarischen Revolution und Freiheitskampf von 1956)

        Der in Szombathely lebende Verfasser war Schüler der György-Dózsa-Motorschützen- und Panzeroffizierhochschule in Tata, als seine Einheit nach Budapest geschickt worden war, um gegen die Aufständische zu kämpfen. Sie stellten aber an die Seite der Aufständischen um und sie nahmen am Freiheitskampf der Nation teil. Die Memorien erzählen mit Glaubwürdigkeit eines Kronenzeugen über den Streifdienst, die Feuertaufe und die Kämpfen um den Ungarischen Rundfunk sowie über die Zusammenschläge mit dem sowjetischen Agressor und zuletzt über den am 4. November durchgeführten Ausbruch aus dem Blockring der Sowjeten. Unterdessen werden viele interessante Momente, charakteristische menschliche Verhaltensformen aus dem Alltag des Freiheitskampf beleuchtet. Zuletzt werden die bei den Vergeltungen erworbenen Erfahrungen und seine späteren persönlichen Wechselfälle bekannt gemacht.

 

LÁSZLÓ KRIZSÁN: WISSENSCHAFT AUF DER ANGEKLAGTEBANK
(Der Volksgerichtsprozess von László Almásy)

 

        Der zu den grössten und weltbereit anerkannten Entdeckungsreisenden im 20. Jahrhundert gezählte Afrikaforscher, László Almásy wurde in den Jahren 1945-1946 nach mehrfacher Verhaftung und russischer Inhaftierung mit kriegsverbrecherischer und volksfeindlicher Beschuldigung unter Volksgerichtsverfahren gestellt. Aus den erhalten gebliebenen Akten geht hervor, dass es gegen den Entdeckungsreisenden aufgrund geschmiedeter Anklagen ein Konzeptionsprozess vorbereitet war. Der Ausgang des Prozesses war durch eine missverstandene Äusserung eines der politischen Führers, des späteren Diktators des Landes entscheiden beeinflusst, infolge dessen Almásy freigesprochen wurde. Die Prozessakten sind trotzdem traurige Beweise für das ungarische öffentliche Leben und die politischen Verhältnisse nach 1945 geblieben.

 

ZSOLT BAJZIK: DIE SCHLÖSSER IM KOMITAT VAS WÄHREND DER RÄTEREPUBLIK
(Teil I.)

        Die am 21. März 1919 entstandene Räteregierung kündigte an, die Grossrundbesitze, die Bergwerke, die Grossbetriebe, die Banken und die Verkehrsunternehmen sollen verstaatlicht werden. Zu Beginn wurde nur kleinere Gegenstände, Lieferungs- und Verkehrsmittel von ihren Eigentümern rekviriert. Mittlerweile wurde man auf die riesigen Schätze in den Schlössern im Komitat Vas aufmerksam. Das Direktorium im Komitat Vas gab einen Auftrag zur genauen und eingehenden Inventarisierung und Einsammlung der Gegenstände in den leeren und beschlaggenommenen Schlössern. Nach dem Sturz der Räterepublik gab die neue Macht die zu Unrecht weggenommenen Güter, Schlösser und Gegenstände von künstlerischem Wert zurück. Der zweite Teil der Studie gibt die zusammengezählten Gegenstände im Komitat Vas bekannt.

 

REZSÕ SZÍJ: DIE DERKOVITS-LEGENDE

        Die sozialistische Literatur über Gyula Derkovits verbreitet noch heute über die Annahmen über die Elend und Hungertod des Kunstmalers, verurteilt die Institutionen in der Zwischenkriegszeit in Ungarn und die Kunstsammler. In der vorliegenden Studie wird kategorisch nachgewiesen, dass diese Behauptungen im Wissen der zeitgenössischen Anerkanntheit und des Einkommens von Derkovits nicht mehr annehmbar sind.

 

ATTILA KATONA-ÁKOS MAGYAR: "WIR WOLLTEN EINE NEUE WELT,EINE DEMOKRATISCHE, MENSCHLICHE, UNGARISCHE"
(Gespräch mit Rezsõ Szíj)

        Der 85-jährige Dr. Rezsõ Szíj ist kalvinistischer Seelsorger, Historiker, Redakteur, Schriftsteller, Kunsthistoriker, Vorsitzender der Ottó-Herman-Gesellschaft und der Molnár-Szenci-Gesellschaft, Verlagsdirektor und literarischer Leiter. Er hat fast zweitausend kürzere und längere Publikationen. Er hat Vorlesungen an der Gáspár-Károli-Reformierten Universität. Zwischen 1939-1946 lebte und arbeitete er in Sárvár. In der Mitte der 40er Jahre war er der Organisator und Leiter der Nationalen Bauernpartei im Komitat Vas und deren Landtagsabgeordneter. Das Gespräch konzentriert sich besonders auf diesen Zeitabschnitt.

 

ANTAL KÁROLYI: ERINNERUNG AN DEN ARCHITEKT GYULA WÄLDER
(1884-1944)

        Die vor dreissig Jahren abgefasste Erinnerung an Gyula Wälder des einstigen Hauptarchitekt des Komitates Vas Antal Károlyi wird von seiner Tochter veröffentlicht, die damals aus kulturpolitischen Gründen nicht erscheinen konnte. Der in Szombathely gebürtige Gyula Wälder, Universitätsprofessor an der Technischen Universität in Budapest, später deren Rektor wurde als Architekt zahlreicher bedeutender Gebäude Namensgeber für eine der bedeutendsten ungarischen Architektschulen in der Zwischenkriegszeit im Lande. Antal Wälder als einstiger Schüler von Antal Károlyi erinnert sich an Gyula Wälder, an seine menschliche Gestalt und an seine Architekttätigkeit. Er stellt fest, dass die Wälder-Schule die Richtung vertreten hat, die sich vom deutschen Konstruktivismus fernhielt, zurückhaltend fortschrittlich war und sich in die ungarische Landschaft besser einfügte, wessen Bedeutung die Kunstgeschichte nocht nicht erkannt hatte. Obwohl Gyula Wälder in Szombathely wenig gebaut hatte, bestimmte mit der Teilnahme an den modernen Stadtplanungsarbeiten 1922 für die Stadt Szombathely jahrzehntelang die Entwicklungstendenzen von Szombathely.

 

BERNADETT ZÁDROVICH: GRABINSCHRIFTEN IM FRIEDHOF IN PERESZNYE
(Die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Zweisprachigkeit)

        Die Verfasserin zeigt die Tendenzen und die Gründe der zweisprachigen Inschriften von der Jahrhundertwende bis unseren Tagen. Sie macht ihre kontinuierliche Aufzeichnungen ab 1996 grösstenteils im Friedhof der von burgenländischen Kroaten bewohnten westungarischen Siedlung Peresznye. Die Grabsteine stellen die verschiedenartigen Stufen der Zweisprachigkeit dar. Es gibt kroatische Inschriften, in den nur je ein Wort ungarisch vorkommt. Die grösste Abwechslung ist im Schreiben der Namen zu erfahren ist. Auch die kroatische Einleitung und die Abschlussformel vermehren die Anzahl der Inschriften. Die wichtigsten Gründe für die zweisprachigen Inschriften werden von der Verfasserin in sechs Punkten zusammengefasst:
1. historische Ereignisse, 2. politische Änderungen; 3. geographische Lage und sprachliche Umgebung der Siedlung; 4. psychologische Gründe; 5. sprachwissenschaftliche Gründe; 6. Sprachpolitik. Nach der Meinung der Verfasserin kann man mit Rücksicht auf die Tendenzen der Vergangenheit und der Gegenwart die einsprachige Dominanz der Inschriften erwarten.

 

LÁSZLÓ MAKRA-SZILVIA HORVÁTH-JÁNOS PUSKÁS-ISTVÁN SÓDAR:DIE METEOROLOGISCHEN ZUSAMMENHÄNGE DER VOLLSONNENFINSTERNISVON 1999 IM KOMITAT VAS

        Wir konnten am 11. August 1999 Zeuge für eine selten vorkommende astrologische Erscheinung: die Vollsonnenfinsternis an der Achse von Szombathely-Siófok-Szeged entlang sein. Die Studie wurde mit Anwendung der im Komitat Vas wahrgenommenen meteorologischen Tatsachen angefertigt. In der Analyse der Verfasser kommen die gemessenen Angaben auf die Strahlung, den relativen Feuchtigkeitsgehalt und die Windgeschwindigkeit bei der Sonnenfinsternis vor. Für die Vergleichsforschungen mögen die durch die Datenverarbeitung im Komitat Vas gewonnenen Ergebnisse in der Zukunft wichtig sein.

 

LÁSZLÓ NOWINSZKY-JÁNOS PUSKÁS-ISTVÁN FARKAS-LÁSZLÓ MOLNÁR-GYÖRGY TÓTH-BÉLA HERCZIG-MIKLÓS KISS:LICHTFALLENVERSUCH BEI DER VOLLSONNENFINSTERNIS AM 11. AUGUST 1999

        Die Zyrkadianrhytmus der bei Nacht fliegenden Insekten wird durch die Beleuchtungsverhältnisse der Umwelt beeinflusst. In der Fachliteratur ist aber keine Studie aufzufinden ist, die die Aktivität der durch Lichtfalle sammelbaren Insekten bei der durch die Vollsonnenfinsternis erfolgten Finsternis untersucht. Die Studie berichtet über den Lichtfallenversuch, der von einer durch Fachleute von mehereren Wissenschaftsbereichen bestehenden Gruppe bei der Vollsonnenfinsternis am 11. August 1999 durchgeführt war. Der Versuch war sowohl in Tanakajd als auch in Oszkó und Celldömölk erfolglos. Die Beleuchtungsabnahme beim Einbruch der Dunkelheit und bei der Vollsonnenfinsternis unterscheidete sich sowohl im Masse als auch in der Zeitdauer wesentlich. Die Beleuchtung bei der Vollsonnenfinsternis (10 lux), wo möglicherweise irgendeine Insektenart bereits fliegen könnte, war nur einen Augenblick wahrnehmbar. Dies erklärt die Erfolglosigkeit des Versuches.

 

ATTILA J. KOVÁCS-DÉNES BARTHA: BOTANISCHE FORSCHUNGENIN WESTTRANSDANUBIEN AM ENDE DES JAHRHUNDERTS

        Der Beitrag ist eine Publikation des in der zur Ehre von Dr. József Jeanplong organisierten Festsitzung der Abteilung für Botanik der Ungarischen Gesellschaft für Bilogie abgehaltenen Vortrags, der die botanische Forschungen des letzten Jahrzehntes (1991-1999) des 20. Jahrhunderts bekannt macht. Die Publikationen spiegeln gut die Rolle und Fachwerte der regionalen Forschungstätte (Westungarische Universität, Dániel-Berzsenyi-Akademie, Savaria Museum) und ihre Publikationen (KANITZIA, TILIA, SAVARIA) wider. Zu den wichtigsten Ergebnissen des letzten Jahrzehntes gehören: die Biodiversitätsforschung an der Grenze (die Zone des einstigen eisernen Vorhanges), die botanische Erschliessung im Günser Gebirge, der Pflanzengesellschaften im Ödenburger Gebirge sowie die botanische Erschliessung in der Wart.