INHALT

 

ZSOLT MÓROCZ: DER HEILIGE KÖNIG STEFAN

        Der Essay versucht die Figur des heiligen Königs Stefan I. zu rekonstruieren. Auf die Entwicklung der Persönlichkeit des Herrschers übte das sakrale und Missionsbewusst der Árpáden eine bedeutende Wirkung aus. Der heidnische Fürst wurde auf Einfluss vom heiligen Albrecht zu einem überzeugten Christ. Sein Glauben war durch tief durchlebte Geistigkeit, Unerschütterlichkeit gekennzeichnet, aus der seine entschlossene Taten folgten. Er wurde zu einem im Sinne von heiligem Augustin (iustus, pius et pacificus) genommenem König. Ab der Herrschaft von heiligem Stefan - abgesehen vom kommunistischem Intermezzo (1948-1989) - ist das Ungartum ein Mitglied der europäischen kulturellen Gemeinschaft.

 

VILMOS BRENNER: JOHANNES AQUILA

(Daten und Gedanken über Leben und Werke des grossen Meistersder pannonischen gotischen Malerei)

        Der mehrsprachige westpannonische Raum trat zur Wende des 14. und 15. Jahrhunderts als eigenständiger Raum der bildenden Kunst auf. Zu verdanken war diese Entwicklung dem in Radkersburg geborenen grossen Meister der gotischen Malerei, dessen Wirkungsgebiet mit dem durch die Ortschaften Velemér, Radkersburg und Fürstenfeld gebildeten Dreieck zu bestimmen ist. In Aquilas Werken ist der Einfluss der Kunst von Prag aber auch Italiens nachzuweisen, letzterer wurde über Tirol und Friaul übermittelt.

 

SÁNDOR IVÁN KOVÁCS: DIE VERSICULUS DES MATTHIAS-STUDIEVON ZRÍNYI UND IHRE EPISODE IN KOMITAT VAS: DIE SCHLACHTVON 1458 BEI KÖRMEND

        Der deutsche-römische Kaiser Friedrich besiegte am 7. April 1458 bei Körmend in Komitat Vas das Heer des Banus von Matscho Simon Nagy (Siehe Bonfini, Lib. X. 25-45.). Der ungarische König Matthias schickte Banus Simon wieder gegen den Kaiser und jetzt siegte der Banus über den Kaiser. Die zwei Zusammenstösse (mit dem Triumph von Matthias bei Jajca) interpretiert Miklós Zrínyi (1620-1664), der Dichter und Heeresführer in seiner Studie über Matthias mit zeitgenössischen lateinischen und ungarischen Dichtungen sowie mit rythmisierbaren und alliterierenden Adagien in Gedichtform. Von denen ist für die ungarische Philologie die Herkunft des Distichons "Reddidit ammissum fugiens Germanus honorem / Dum pro te fortis militat ipse Deus" nicht bekannt. Ist es kein lateinischer Versteil über die Schacht bei Körmend? Ist es vielleicht ein darauf angewendetes poetisches Zitat? Es fehlen auch die Paralellen des von Zrínyi auf Komitat Vas angewendeten Verszyklus: "Vas vármegye / füstöt vetett / föstölög". Das erste ist ein Überrest der Kunstdichtung, das letztere scheint ein Überrest der Volksdichtung zu sein. Gibt es deutsche (österreichische) Paralellen dafür? Der Verfasser empfängt auf der Adresse von Vasi Szemle alle Bemerkungen gern.

 

KÁLMÁN SZÉLL: DR. LAJOS SMIDT (1903-1975)

(Der Arzt, der Dichter und der Kunstsammler als Museumgründer)

        Der Verfasser erinnert an den vor 25 Jahren verstorbenen dr. Lajos Smidt, an den einstigen Chirurgoberarzt und Krankenhausdirektor, den Dichter und den Kunstsammler, der im Laufe seines Lebens wertvolle Sammlung erwarb, die er an die Stadt Szombathely überlieferte. Seine auch landesweit einzigartige Sammlung ist im Smidt-Museum in Szombathely zu besichtigen, die als eine der Sehenswürdigkeiten in Szombathely gilt. In der Lebensbeschreibung wurde darauf hingewiesen, dass er sich - obwohl sich seine ärztliche Karriere wegen seiner religiösen Überzeugung zerbrach - als Kunstsammler grosse Anerkennung erwarb. Er war ein Arzt mit vielseitigem Talent und ein wohlwollender Mensch, der zu Recht die Dankbarkeit und Achtung der Nachwelt verdient.

 

FERENC KAPILLER: "LEIDEN AUS LIEBE"

(III. Teil)

        Der Beitrag macht das Lebensopfer des Kaplans aus Gencsapáti Ferenc Kováts (1932-1958) bekannt. Die Analyse gibt nicht einfach eine Beschreibung der Eregnisse - in einer oberflächlichen Annäherung wäre es kaum mehr als eine "übliche" Geschichte des Staatssicherheitsorganes (ÁVO) - mit der authentischen Beschreibung des Geistes und der Stelle, mit der internen Geschichte wird das das Glauben bekennende Martyrium für uns vollständig. Treu seiner Selbstaufopferung als Seminarist erduldete der Kaplan aus Gencs mit exemplarischer Standhaftigkeit die grössten Leiden bis zu seinem Tode. Wir können Teile aus seinen Predigten lesen.

 

LÁSZLÓ GYÜRKI: "GEHEIMNISSE" DER ROLLEN DES TOTEN MEERES

        Die Vollausgabe der neben dem Toten Meer mehr als vor 50 Jahren aufgefundenen Schriften ist nicht einmal bis auf den heutigen Tag erschienen. Unter anderem ergaben sich auch daraus die fehlerhaften Meinungen, voreilige Behauptungen. Unter diesen kommt auch die Meinung vor, nach der der Vatikan die Ausgabe dieser "zürickgehalten" hätte, da darin kompromittierende Angaben im Zusammenhang des frühen Christentums aufzufinden seien. Die vorliegende Studie behandelt die Ausgabegeschichte der Rollen, die Beziehung zwischen den Essenern und dem Christentum. Es wird hier behandelt, dass das frühere Christentum durch die Fünde in Qumran in mehreren Punkten richtiger verstanden wird.

 

SZABOLCS KESZEI: DER ARZT DES HEERESFÜHRERS

        Der Name von Lajos Markusovszky klingt bekannt im Komitat Vas. Er ist hier bestattet, das Krankenhaus der Komitates führt seinen Namen. Es ist allgemein bekannt, dass er am Freiheitskampf von 1848/49 teilgenommen hat. Der Verfasser beschreibt die tatsächliche Tätigkeit von Markusovszky in den Jahren 1848-1849, hervorgehoben die Periode, als er die Behandlung des schwer verletzten Generals Artúr Görgey verrichtet hat.

 

DÉNES BARTHA-ATTILA J. KOVÁCS: EIN BOTANIKER IN WEST-TRANSDANUBIEN

(Tätigkeit von József Jeanplong)

        Dr. József Jeanplong, Universitätsdozent i. R., Ehrendoktor der Universität in Gödöllõ - obwohl er nicht in Komitat Vas gebürtig ist - ist durch seine Jugendzeit und einen grössten Teil seiner wissenschaftlichen Tätigkeit hierher gebunden. Der Beitrag ist mehr als eine Ehrenbezeichnung vor dem achtzigjährigen Botaniker und seiner Forschungsarbeit. Die meisten Beiträge von ihm sind im Bereich der Floristik, der Zönologie, des Naturschutzes, der Botanikgeschichte und der Populärwissenschaft erschienen. Viele Beiträge wurde im Vasi Szemle veröffentlicht. Seine Studien dienen ab 1941 der Botanik in West-Transdanubien.

 

NORBERT BAUER-BALÁZS KESZEI: ERGÄNZUNGEN ZUR KENNTNIS DER FLORA UND VEGETATION IM GÜNSER GEBIRGE

        Im Laufe der Geländebegehung sind folgende neue Arten zum Vorschein gekommen: Thalictrum simplex, Schoenoplectus tabernaemontani, Poa supina. Von denen sind der Schoenoplectus tabernaemontani bezüglich der Flora im Günser Berge eine neue, die anderen zwei Arten an der österreichischen Seite bereits früher bekannte Arten. Aus den alten Angaben des Raumes sind bekannte, aber im Laufe der neueren Forschungen ungarischerseits noch nicht publizierte Arten die folgenden: Descurainia sophia, Phytolacca americana, Galanthus elwesi, Narcissus poëticus. Auf der Grünschieferoberfläche sind Felsenrasen entstanden. Das bessere Verstehen der Sukzessionsverhältnisse bedarf weiterer Forschungen.

 

LÁSZLÓ KRIZSÁN: WISSENSCHAFTLICHER ERSCHLIESSUNGSENTWURFVON SÜDAMERIKA VON LÁSZLÓ MAGYAR

        Im Beitrag werden die Ergebnisse skizzenhaft bekannt gemacht, die die ungarischen Forscher in der wissenschaftlichen Erschliessung von Südamerika im 18. Jh erreicht haben. Als Fortsetzung dieser ungarischen Forschungsschule in Südamerika kann der Erschliessungsentwurf von 1846 der unbekannten Gebiete in Südamerika von László Magyar betrachtet werden. Der Ausführung des Entwurfes wurde von der Gesellschaft der Ungarischen Gelehrten wegen Mangel an finanziellen Mitteln nicht zugestimmt. So enstanden die wissenschaftlichen Ergebnisse anhand der Arbeit fremder Forscher beinahe halbes Jahrhundert später, die László Magyar früher erzielt hatte. Der in Maldonado in Uruguay bei Ungarischen Akademie der Wissenschaften eingereichte Entwurf vom 24. Juni 1846 von László Magyar wird hier wortgetreu veröffentlicht.