FERENC KERÉNYI: "DAS BLONDE WUNDER"
(Zum 50. Jubiläum des Todesjahres von Emilia Márkus)




          Die in Szombathely 1860 geborene Emilia Márkus war eine der grössten Schauspielerinen. Ihre Laufbahn wurde auch durch ihre grosse Bildung, strahlende Schönheit, beispiellos reiche Familien- und Freundesbeziehungen befördert, zu grosser Künstlerin wurde sie aber vor allem durch ihr Talent. Sie war siebzehn Jahre alt, als sie Mitglied des Nationaltheaters wurde. Sie spielte von den Naivenrollen bis zu den Mutterrollen die grössten Frauenrollen der Dramenliteratur vor, während sie die Bewunderung von Generationen hervorrief. Sie war das Frauenideal des Jugendstils.
 
 

 
PÉTER TÓTH: "ER KONNTE STÜTZE FÜR DIE GROSSEN SEIN"
(Die Lebensbeschreibung des vor zweihundert Jahren geborenen György Stettner)

          György Stettner ist vor zweihundert Jahren in Duka im Komitat Vas geboren. Der junge Mann mit juristischer Bildung kam mit bedeutsamen Dichtern seines Zeitalters in Berührung (Berzsenyi, Kazinczy, Vörösmarty) und Literatoren (Ferenc Schedel , József Bajza). Auf seine Gedichte, Übersetzungen, Rezensionen stösst man in fast allen damaligen literarischen und wissenschaftlichen Publikationen (Hébe, Aurora, Felsõ Magyarországi Minerva, Tudományos Gyûjtemény). Er war Mitarbeiter in der zweibändigen Antalogie von dem "Handbuch der ungarischen Poesie". 1831 wurde er korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft der Ungarischen Gelehrten. Zwischen 1832-1848 unterrichtete er in Papa Jura. Nach 1849 wurde er seiner Stelle enthoben. Seine Richterkarriere stieg ab 1851 in die Höhe. Zahlreiche Gesetze wurde von ihm ins Ungarische übersetzt. Obwohl er kein Sprachforscher war, stellt sich aus seinen Streitschriften, Briefen, Rezensionen, aus der Sammlung seiner Kunstwörter heraus, dass er sich für die Sprache, für Neuerungen in der Fachsprache und für die Fragen des Stils interessierte.
 

 
 
KÁROLY VIG: EIN GELEHRTER REISENDER ZU BEGINN DES JAHRHUNDERTS
(Die zoologische Forschungen von György Almásy im Innenasien)

          György Almásy (1867-1933) studierte als Kind einer Adelfamilie in Graz Jura, er interessierte sich aber früh für die Zoologie und vor allem für die Ornitologie. Er wanderte 1897 Dobrudscha und das Donaudelta durch. Er führte zwei Expeditionen in Innenasien, in den bisher noch unbekannten Gebieten von Tien-schan (1900, 1906). Er hatte ausgedehnte Untersuchugen in den hochgelegten Gebieten des Gebirges, wo er mehrere Tausende Tierexemplare sammelte. Mit scharfen Augen verewigte die Lebensverhältnisse und Gebräuche der Nomaden. Auf seiner zweiten Expedition begleitete ihn auch der junge Gyula Prinz, die wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnisse ist vor allem mit seinem Namen verbunden. Er starb in seinem zweitem Heim, in Graz. Seine linguistische, orientalistischen Forschungen erfordert weitere Forschungen.

 
 
 
JÁNOS PUSZTAY: DIE PERSPEKTIVE DER QUALITÄT IM KOMITAT VAS

          Der Verfasser überblickt die Schauplätze des kulturellen und wissenschaftlichen Lebens in Szombathely. Er gibt Vergleichsangaben aufs ganze Land über die territoriale Verteilung der wissenschaftlichen Elite sowie über die Verhältnisse zwischen der wissenschaftlichen Kapazität und dem GDP bekannt. Zuletzt macht er Vorschläge zur Verbesserung der Position der Wissenschaft und des Hochschulwesens in Szombathely, um die heute noch bestehende Werte und die immer kleinere Bedeutung von Szombathely nicht zu verlieren.
 

 
 
BOLDIZSÁR HORVÁTH: DAS GEISTIGE LEBEN IN SZOMBATHELY
(In der Vergangenheit und in unseren Tagen)

          Der Verfasser beschreibt im Rahmen der zweitausendjährigen Geschichte von Szombathely die wichtigsten Foren, die einzelnen Stationen der geistigen Entwicklung in der Stadt, hervorgehoben das Zeitalter des Bischofs János Szily am Ende des 18. Jahrhunderts sowie die Blütezeit an der vergangenen Jahrhundertswende. Danach werden die Tätigkeit und Zielsetzungen der Gelehrtengesellschaft in Szombathely sowie die einen Ausgang suchenden Diskussionen im geistigen Leben der der Universität und des Theaters entbehrenden Stadt bekannt gegeben.
 

 
 
KRISZTINA BICZÓ: DAS WERDEN VON SZOMBATHELY ZU MUNIZIPIALSTADT

          Szombathely erreichte zu Beginn der 1900-er Jahre das Entwicklungsniveau, wo es für die Stadt schwer wurde, die Vormundschaft des Komitates zu ertragen. 1908 wurde dem Innenminister ein Antrag unterbreitet, der Stadt das die Selbständigkeit garantierende Minizipialrecht zu gewähren, aber das Komitat verhinderte es. Nach dem Ersten Weltkrieg fassten die entwickelten Städte mit geordnetem Magistrat zusammen, um eine Selbständigkeit zu erwerben. Es reichte jedoch nicht. Nach 1935 ersuchte Szombathely immer wieder um die Erhebung höheren Ranges, nicht einmal das Komitat setzte sich wider und auch die Regierung anerkannte die Berechtigkeit des Gesuches. 1941 erhielt die Stadt das Minizipialrecht. Der Munizipialausschuss wurde 1946 gegründet.
 

 
 
ZSIGA TIBOR: DER "EISERNE VORHANG" UND SEIN ZEITALTER IN UNGARN

          Der Verfasser überblickt nach der kurzen Beschreibung der politischen Lage nach dem zweiten Weltkrieg die vierzigjährige Geschichte der strengen Grenzschutzform an der westlichen und südlichen Staatsgrenze von Ungarn, des sg. Eisernen Vorhanges. Er gibt interessante Informationen at first hand über die technischen Lösungen des Grenzschutzes, über die Tätigkeit der Grenzpolizisten - über die bemerkenswerten - oft tragischen - "Grenzverletzungen". Er spricht über die Milderung der Strenge des Grenzschutzes sowie über die Begebenheiten aus dem Jahre 1989, die zum Abbruch des "Eisernen Vorhanges" führte.